2012 habe ich auf Youtube ein Lied von einer unbekannte Band angeklickt die ich bisher noch nicht kannte – Jupiter Jones mit dem Song “Still”.
Die Stimme klang für mich sehr angenehm und auch die Melodie sprach mich an, aber ich habe den Inhalt des Liedes nicht so wahrgenommen, es war für mich bisher “nur ein Lied”, dass sich mitsingen ließ und das war’s.
Und jetzt, wo meine Mama nicht mehr ist, verstehe ich das Lied immer mehr. Also recherchierte ich über die Bedeutung des Liedes, denn manchmal wird darüber ja gesprochen und ich sollte Glück haben – denn ich habe was gefunden. Das Lied handele über den Verlust der Mutter vom damaligen Sängers Jupiter Jones. FUCK! dachte ich, er hat ja dasselbe Schicksal wie ich – nur er konnte es in Worten fassen.
So Still,
dass jeder von uns wusste, das hier ist
für immer,
für immer und ein Leben und es war
so still,
dass jeder von uns ahnte, hierfür gibt’s
kein Wort,
dass jemals das Gefühl beschreiben kann.
Wenn ich über diese Zeilen so nachdenke, bekomme ich ehrlich gesagt Gänsehaut. Denn DAS ist jetzt für immer. Sie kommt nie wieder – nie.
Der Tod ist still, leise und wird oft unterschätzt. Dieser kann eine Lücke in einem hinterlassen an denen man nie im Leben geglaubt hätte. Weg ist diese Person die man nie verlieren wollte. Einfach so weg und man fragt sich – warum?!
So still,
dass alle Uhren schwiegen, ja, die Zeit kam zum erliegen,
so still und so verloren gingst du fort,
so still und so verloren gingst du fort.
Als man mir die Nachricht überbrachte, dass meine Mama nicht mehr sei, blieb wirklich die Zeit stehen. Ich habe nichts mehr wahrgenommen. Mama ging still und verloren von der Familie einfach fort. Man hat sie einfach fallen lassen, auch wenn sie keine Hilfe brauchte, warum hat man ihr dennoch nicht geholfen?
Ich verstehe das einfach nicht..
Ich hab so viel gehört und doch kommt’s niemals bei mir an,
das ist der Grund warum ich Nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib’,
heißt das noch nicht das ich versteh’
warum dieses Gefühl für immer bleibt.
Es sind jetzt 4 Jahre und das gefühl des Vermissens ist geblieben, genauso stark wie am ersten Tag. Eine Mama (auch Väter) kann man nie ersetzen. Sie sind einfach wichtig. Auch dann – wenn sie selbst an einer Sucht leiden wie in dem Fall von meiner Mama. Sie hat mir unbewusst das Gefühl gegeben, dass ich eine sinnvolle Aufgabe hatte, dass ich auf sie aufpassen kann. Ja, dass ist nicht meine eigentliche Aufgabe gewesen, aber das war mein Hauptbestandteil bei ihr. ICH hatte Verantwortung für SIE! Und jetzt.. Ja jetzt muss ich Verantwortung für mich aufnehmen, aber das habe ich nie gelernt und auch nachts kann ich nicht wirklich schlafen, weil mir was fehlt..
So still, obwohl ich dich mit jedem Tag vermiss’
und wo immer du auch gerade bist,
du zeigst mir, das Stille jetzt dein Freund geworden ist.
Der 06.02.2014 ist der Tag wo es bei ihr still wurde. Ich vermisse sie so unendlich und doch bin ich froh, dass sie nun keine Schmerzen mehr hat. Aber wann hören bei mir diese Schmerzen auf? Hört es jemals auf? Niemals, oder? Jetzt weiß ich es wie ist, diese “Stille” zu spüren. So still..
Hier das Lied zum Text: