Huhu,

ich melde mich auch mal wieder. War mir auch gerade nicht sicher, wie ich diesen Beitrag nennen soll, denn es ist einiges passiert – zum positiven!
Eins vorneweg: Ich bin immer noch verheiratet und ich kann es immer noch nicht glauben. 😀 Es fühlt sich richtig gut an.
Anfang September war ich mit meinem Mann in meiner Heimatstadt und es war so schöööön! Nur er und ich, das tat gut.
Wir haben alte Orte besucht und haben ein wenig in Erinnerungen gewühlt und wurden auch fündig, haha.

Am Montag entschieden wir uns sehr spontan, dass wir meine alte Wohnadresse, wo Mama einst wohnte, aufzusuchen und ich wollte auch für mich herausfinden,
ob ich das überhaupt seelisch packe. Aber ich wurde einem besserem belehrt. Es war richtig komisch durch die Straße zu gehen wo man weiß, dass dort niemand mehr ist.
Wir haben auch mal den alten Garten besucht und der sieht aus.. Himmel.. Alles kaputt, richtig verwüstet, alles hinüber. Sogar alte Gartennachbarn haben wir getroffen, wo ich aber den Namen nicht mehr weiß.

Dann kam mein Mann auf die Idee, Rudi zu besuchen der ebenfalls in der Straße meiner Mutter wohnt. Ihr glaubt gar nicht was dann geschah: Wir waren bei ihm und haben ihm erzählt, dass ich keinen Kontakt mehr zu meinen Großeltern hätte und ER WUSSTE WO SIE WAREN!!! Erleichterung und Aufregung herrschte in mir. Ich notierte die Adresse und rief noch am selben Abend bei meiner Oma dran.. MAN WAR ICH NERVÖS!
Denn ich hatte ja immer noch im Kopf, dass sie so schlecht reden konnte aufgrund ihren Schlaganfalls.. Als erstes war Opa am Telefon. Genauso wie früher und dann kam Oma ans Telefon. Sie klang so als würde sie im Wohnzimmer auf ihrem Stuhl sitzen und mit einem reden – wie früher. Mir kamen urplötzlich die Tränen, ich konnte es irgendwie nicht mehr aufhalten. Ich war soooo erleichtert sie endlich wieder gefunden zu haben.
Am nächsten Tag haben wir uns aufgemacht um sie zu besuchen. Alter, war das eine Fahrt, so richtig in die Pampa. Da ist ein Dschungel nichts gegen gewesen. Das Heim befand sich in einem kleinen Waldstück, nähe Hauptstraße gelegen, aber dennoch ruhig genug. Wir fragten an der Rezeption auf welcher Station meine Großeltern denn wären und sie waren auf der 2. Es war so gegen 12 Uhr, Mittagsessen-Zeit. Von der Seite haben wir Oma und Opa gesehen. Ich habe gestrahlt wie ein kleines Kind. Eine Pflegerin kam zu uns und wir erzählten ihr, dass wir auf meine Großeltern warten würden und sie ging zu Oma und erzählte ihr das. Oma ließ sich das natürlich nicht zweimal sagen und kam mit ihrem Rollator zu uns gelaufen. Waaaaahahaaa, ich habe meine Oma in den Arm halten können.. Meine Oma.. Meine Omilie. Wahnsinn. Sie hatte ebenfalls Tränen in den Augen und alle Pfleger waren irgendwie genauso happy. Sie muss wohl vielen von mir erzählt haben, aber genauso erstaunt schauten die Pfleger mich an, was mich irgendwie irritierte. Aber das war mir in diesem Moment sowas von Scheißegal, ich hatte meine Oma bei mir und ich wollte ihr einen schönen Tag bereiten. Das Opa keinen Magen mehr hat, hatte mich ein wenig runtergezogen, habe mir aber nichts anmerken lassen, aber er schien damit gut klarzukommen. Der Tag war so schön und auch so unvergesslich irgendwie.. Schlechtes Gewissen hatte ich auch irgendwie, dass ich sie dort zurücklassen musste, aber sie haben es in diesem Heim gut und das beruhigt mich schon ein wenig. Als wir wieder in unserem kleinen Appartment ankamen, war ich zwar Knülle, aber so glücklich. Diese Fahrt hat sich aufjeden Fall gelohnt, denn wer weiß wann und ob ich sie überhaupt nochmal wiedersehen werde. Ihnen geht es gut und das gibt mir ein gutes Gefühl.

Die restlichen Tage haben wir es ruhig angehen lassen. Wir waren zweimal an Mama’s Grab. Wir haben ihr sogar ein kleines Gesteck hingelegt. Ich denke, sie hat sich gefreut. Grabpflege haben wir auch gemacht, so gut wie es ging.

Es war alles so verdammt richtig. Ich bin bis heute so dankbar über diesen Urlaub. Heimweh habe ich jetzt eigentlich kaum noch. Oma und Opa sind gut versorgt, Mama haben wir auch besucht und nächstes Jahr fahren wir bestimmt wieder dahin. ich habe auch im November ein Vorgespräch für die Tagesklinik! Ich habe mich überwunden. Das wird auch wieder ein harter, steiniger Weg.. Aber es wird schon..

Hach..